Wann wird mein Baby den Kopf nach unten drehen?

Mit fortschreitender Schwangerschaft wird die Lage des Babys zu einem immer wichtigeren Faktor. In der 30. Woche befinden sich etwa 25 % der Babys nicht in Kopflage. Es ist normal, dass sich das Baby bis zur 34. Woche mit dem Kopf nach unten dreht. Machen Sie sich also keine Sorgen!

Es ist besorgniserregend, wenn das Baby nach 36 Wochen noch nicht mit dem Kopf nach unten liegt. Das bedeutet nicht, dass sich das Baby nicht spontan drehen kann. Es kann sogar vorkommen, dass sich ein Baby erst bei Einsetzen der Wehen dreht.

Warum liegen die meisten Babys mit dem Kopf nach unten?

Die Lage eines Einlingsbabys hängt mit der Größe Ihres Babys und der Größe und Form Ihrer Gebärmutter zusammen.

In der Frühschwangerschaft ist in der Gebärmutter viel Platz für Ihr Baby, so dass es keinen Grund gibt, warum Ihr Baby mit dem Kopf nach unten liegen sollte. Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto weniger Platz hat Ihr Baby in der Gebärmutter und desto mehr möchte es eine bequeme Position einnehmen. Da der Gesäßbereich größer ist, ist es bequemer, wenn sich der Gesäßbereich oben („Fundus“) in der Gebärmutter befindet und der Kopf in Richtung Becken liegt.

Wenn Ihre Gebärmutter durch frühere Schwangerschaften überdehnt wurde, wenn Sie zu viel Fruchtwasser („Liquor“) in der Gebärmutter haben oder Ihr Baby ungewöhnlich klein ist, kann Ihr Baby in der fortgeschrittenen Schwangerschaft recht beweglich sein. Man spricht dann von einer „instabilen Lage“.

Wenn Sie eine Anomalie der Gebärmutter haben, wie z. B. ein Myom, das in die Gebärmutterhöhle hineinragt, oder eine Anomalie in der Form der Gebärmutter oder eine ungewöhnliche Form des Beckens, dann kann Ihr Baby daran gehindert werden, eine Kopflage einzunehmen. Wenn Sie Zwillinge haben, liegt oft eines nicht mit dem Kopf nach unten, manchmal auch beide.

Was kann man dagegen tun?

Bis zu einer fortgeschrittenen Schwangerschaft besteht kein Grund zur Sorge. Die Gründe, warum Ihr Baby nicht mit dem Kopf nach unten liegt, müssen bedacht werden. Ich werde Sie bei jedem Besuch mit einer Ultraschalluntersuchung überwachen, damit wir die Lage Ihres Babys beobachten können.

Wenn Ihr Baby in Steißlage war und sich spontan in Kopflage dreht, ist das ein sehr ermutigendes Zeichen. Normalerweise bleibt es dann mit dem Kopf nach unten liegen. Wenn Ihr Baby gegen Ende der Schwangerschaft in Steißlage bleibt, dann gibt es meist einen guten Grund dafür. Es kann versucht werden, Ihr Baby durch einen Eingriff („äußere Schädeldecke“) auf den Kopf zu drehen, aber nur nach einer sorgfältigen Ultraschalluntersuchung und der Verabreichung eines Medikaments zur Entspannung der Gebärmutter. Die äußere Schädeldecke wird sehr vorsichtig und unter genauer Beobachtung Ihres Babys und Ihrer Person auf der Entbindungsstation durchgeführt. Studien haben nämlich gezeigt, dass die äußere Schädeldecke ein Risiko für das Wohlbefinden Ihres Babys darstellt, da sie einen Nabelschnurbruch, eine Plazentaablösung und vorzeitige Wehen verursachen kann. Außerdem wird allgemein davon ausgegangen, dass die Babys, die sich bei der äußeren Schädeldecke leicht drehen, sich ohnehin gedreht hätten und der Eingriff daher nicht notwendig war.

Wenn die Lage instabil ist und die Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt, müssen Sie sich sofort auf die Geburtsstation begeben, damit die Position und die Lage Ihres Babys überprüft und ein Nabelschnurvorfall ausgeschlossen werden kann. Manchmal ist bei einer instabilen Lage eine vorsichtige, stabilisierende Einleitung sicherer als das Warten auf den spontanen Beginn der Wehen.

Siehe auch mein Video mit dem Titel ‚Wann dreht mein Baby den Kopf nach unten?‘

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