Zielsetzung: In der prähospitalen Umgebung ist es nicht immer möglich, den Blutdruck am Oberarm zu messen. In dieser Studie wurden die Blutdruckwerte am Unterarm und am Oberarm der Probanden verglichen, um den Nutzen des Unterarm-Blutdrucks als Ersatz für den Standard-Blutdruck zu beurteilen.
Methoden: Die Autoren führten eine prospektive Querschnittsstudie an einer Stichprobe von ambulanten Patienten in der Notaufnahme einer Universität durch, bei der bei jedem Probanden nacheinander der Blutdruck am linken Oberarm und am Unterarm mit einem automatischen Monitor bei der Einweisung in die Notaufnahme bestimmt wurde. Die Reihenfolge der Messungen wurde durch den Wochentag bestimmt. Demografische und klinische Daten wurden ebenfalls erfasst. Das Hauptergebnis war die Korrelation zwischen den systolischen und diastolischen Blutdruckwerten am Oberarm und am Unterarm. Zur Analyse der Daten wurden der Korrelationskoeffizient von Pearson und der t-Test von Student verwendet.
Ergebnisse: Es wurden 151 Patienten eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 35,3+/-15,7 Jahre; 40 % waren weiblich und 78 % waren weiß. Die mittleren systolischen Blutdruckwerte am Unterarm und Oberarm betrugen 129,8+/-20,7 mm Hg und 126,2+/-17,6 mm Hg (p = 0,002). Die mittleren diastolischen Blutdruckwerte am Unterarm und Oberarm betrugen 80,7+/-14,5 mm Hg und 76,8+/-13,4 mm Hg (p<0,001). Die Korrelationen zwischen den systolischen und diastolischen Blutdruckwerten am Unterarm und Oberarm betrugen 0,75 (p<0,001) und 0,72 (p<0,001). Die Unterschiede zwischen den systolischen und diastolischen Blutdruckwerten am Unterarm und am Oberarm lagen bei 86 % bzw. 94 % der Patienten innerhalb von 20 mm Hg.
Schlussfolgerung: Der Unterarm-Blutdruck ist bei den meisten Patienten ein recht guter Prädiktor für den Standardblutdruck am Oberarm. Der Unterarm-Blutdruck kann verwendet werden, wenn die Messung des Oberarm-Blutdrucks nicht möglich ist.