Radiologie-Schlüssel

Oberflächliche Venen der oberen Extremität

In der Hand können die Venen und ihre Zuflüsse in ein dorsales und ein palmares (volares) Subsystem unterteilt werden, wobei der Hauptabfluss durch das dorsale Subsystem erfolgt und durch die Klappen erzwungen wird. Zwischen beiden gibt es jedoch Verbindungen auf der Ebene der Digitalvenen, der Mittelhandknochen und des Handgelenks.

Die dorsalen Venen umfassen die dorsalen Digitalvenen, die dorsalen Mittelhandknochenvenen und das dorsale Venennetz (Plexus). Die digitalen Dorsalvenen entstehen durch Zusammenwachsen der distalen digitalen Dorsalvenen und Venenbögen und erstrecken sich beidseitig über die gesamte Länge des Fingerrückens. Sie kommunizieren auf mehreren Ebenen über kleine schräge Venenverbindungen. Die dorsalen Digitalvenen der ulnaren Seite des Zeigefingers, der radialen Seite des fünften Fingers und beider Seiten des dritten und vierten Fingers sowie die interkapitulären Venen zwischen den Ziffern münden in drei oberflächliche dorsale Metakarpalvenen. Die Mittelhandvenen wiederum münden in das dorsale Venennetz, das sich in der Mitte und an der Basis der Mittelhandknochen befindet (Abb. 77-1).9

An der radialen Seite der Hand nimmt das dorsale Venennetz die dorsalen Venen des Daumens und die dorsale Vene der radialen Seite des Zeigefingers auf und setzt sich mit der Drainage nach kephalad fort, wodurch es die Vena cephalica bildet. Entlang des ulnaren Aspekts der Hand nimmt das dorsale Venengeflecht die Dorsalvene des ulnaren Aspekts des fünften Fingers auf und setzt sich mit Drainage nach kephalad fort und bildet die Basilikumvene. Der mediane Anteil des Netzwerks kann über eine Verbindungsvene (akzessorisch) zur mittleren Unterarmkopfvene abfließen (Abb. 77-2).8

Die palmaren Venen der Hand umfassen die palmaren Digitalvenen und den palmaren Venenplexus. Die palmaren Digitalvenen verlaufen parallel zu den dorsalen Digitalvenen entlang der Palmarfläche. Es gibt drei Drainagewege für die palmaren Digitalvenen. Zwei davon liegen im oberflächlichen System und umfassen das palmar venöse Netzwerk und die dorsalen digitalen und metakarpal Venen. Das palmaren Venennetz liegt an der Thenar- und Hypothenar-Eminenz und entwässert hauptsächlich in die Vena antecubitalis mediana des Unterarms. Der Abfluss in die dorsalen digitalen Venen und die dorsalen metakarpalen Venen erfolgt über die interkapitulären Venen in den digitalen Stegräumen an den Metakarpalköpfen. Der dritte Weg führt in die gemeinsamen und metakarpalen Palmarvenen des palmaren tiefen Systems.2,3

Im Unterarm erfolgt der oberflächliche venöse Hauptabfluss über die Vena cephalica, die Vena basilica und die Vena antecubitalis mediana (Abb. 77-3). Die Vena cephalica und die Vena basilica verlaufen entlang der radialen bzw. ulnaren Seite des Unterarms bis zur Ellenbeuge und setzen sich im Oberarm fort. Die Vena cephalica, die Vena basilica oder beide können den dominanten Abflussweg in den Oberarm bilden.

Die Vena cephalica geht im distalen Drittel des Unterarms von der dorsalen zur volaren Oberfläche über. Entlang ihres Verlaufs im Unterarm erhält die Vena cephalica dorsale und volare Zuflüsse. Unmittelbar proximal des Ellenbogens mündet die Vena cephalica in die Vena basilica mediana, die schräg über die volare Fläche aufsteigt, die Fossa antecubitalis durchquert und in die Vena basilica drainiert. Die Vena cephalica quert dann den ventrolateralen Aspekt des Ellenbogens in einer Rinne zwischen den Muskeln Brachioradialis und Biceps brachii. Eine akzessorische Vena cephalica ist häufig vorhanden und weist eine unterschiedliche Morphologie auf. Meistens entspringt sie dem dorsalen Venenplexus oder einem dorsalen Unterarm-Nebengeflecht und verläuft entlang der radialen Seite des Unterarms, lateral zur Vena cephalica. Sie mündet unterhalb des Ellenbogens in die Vena cephalica. Alternativ kann die akzessorische Vena cephalica auch eine venöse Brücke zwischen den Segmenten der Vena cephalica unterhalb und oberhalb des Ellenbogens bilden. Die akzessorische Vena cephalica versorgt häufig einen dorsalen Schrägast, der eine zweite Verbindungsebene zwischen der Vena cephalica und der Vena basilica im Unterarm bildet.8

Die Vena basilica im Unterarm verläuft in erster Linie entlang der dorsalen Oberfläche und erhält Zuflüsse aus der entsprechenden Region. Im proximalen Unterarm, knapp unterhalb des Ellenbogens, geht sie in die volare Fläche über, wo sie die Vena cubitalis mediana aufnimmt. Die Vena basilica durchquert die Fossa antecubitalis ventromedialis zwischen dem Biceps brachii und dem Pronator teres.

Die Vena antecubitalis mediana steigt entlang der ventromedialen Oberfläche des Unterarms auf und mündet in die Vena basilica oder Vena cubitalis mediana. Alternativ kann sich die Vena antecubitalis mediana in zwei Äste aufteilen, von denen einer in die Vena basilica (Vena basilica mediana) und der andere in die Vena cephalica (Vena cephalica mediana) entwässert.

Im Oberarm sind die Vena basilica und die Vena cephalica die Hauptwege für die oberflächliche venöse Drainage, die schließlich in das tiefe System abfließen (Abb. 77-4 und 77-5). Die Vena basilica ist in der Regel größer als die Vena cephalica und verläuft medial des Biceps brachii. Die kleinere Vena cephalica verläuft lateral zum Biceps brachii. Die Vena basilica steigt zunächst in der oberflächlichen Faszie auf, perforiert dann aber auf Höhe des Mittelarms die tiefe Faszie. Im Anschluss daran verläuft die Vena basilica entlang des medialen Aspekts der Arteria brachialis bis zum unteren Rand des Musculus teres major, wo sie sich mit der Vena brachialis (tiefes System) zur Vena axillaris (tiefes System) vereinigt. Die Vena cephalica steigt vollständig innerhalb der oberflächlichen Faszie des Bizeps auf und tritt in die Fossa infraclavicularis zwischen dem Musculus pectoralis major und dem Musculus deltoideus ein.8 Sie verläuft dann medial im Dreieck zwischen Klavikula und Oberschenkel und mündet unter spitzem Winkel unterhalb des Schlüsselbeins in den kranialen Aspekt der Vena axillaris centralis. Die Vena cephalica hat typischerweise eine Klappe unmittelbar proximal der Einmündung in die Vena axillaris.

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