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Die Diskriminierung von Menschen mit psychischen Problemen ist weit verbreitet und reicht bis in die Gesundheitsberufe hinein, so eine diese Woche veröffentlichte Umfrage der Mental Health Foundation.

Ungefähr 70 % der 556 Befragten berichteten über Diskriminierung als Reaktion auf ihre eigenen psychischen Probleme oder die eines Freundes oder Angehörigen. Der Umfrage zufolge waren nicht nur Familie und Freunde unsympathisch und zeigten mangelndes Verständnis für psychische Erkrankungen, sondern auch Hausärzte und andere Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Die Umfrage, die am 25. April anlässlich der Aktionswoche für psychische Gesundheit veröffentlicht wurde, ergab, dass 44 % der Befragten sich von Hausärzten diskriminiert fühlten. Die häufigste Form der Diskriminierung bestand darin, dass körperliche Krankheiten nicht ernst genommen oder auf psychische Störungen oder psychosomatische Ursachen zurückgeführt wurden. Eine Person berichtete über einen Verwandten: „Lungen- und Leberkrebs wurden als Verwirrung und Schizophrenie fehldiagnostiziert.“

Dies sei ein ernstes Problem, so die Mental Health Foundation, weil es Auswirkungen auf die angemessene Gesundheitsversorgung habe.

Die Befragten berichteten, dass Hausärzte ihnen alles Mögliche sagten, von „Reiß dich zusammen“ bis „Ich kann dir nur helfen, wenn du selbstmordgefährdet bist.“ Sie warfen den Hausärzten auch vor, dass sie nicht immer glaubten, dass sie unter psychischen Problemen litten, und dass sie sich bei der Behandlung zu sehr auf Medikamente verließen.

Dennoch gaben die meisten (84 %) an, dass sie ihrem Hausarzt manchmal von ihren psychischen Problemen erzählen könnten, was möglicherweise die Tatsache widerspiegelt, dass Hausärzte die erste Anlaufstelle für psychologische Unterstützung sind.

Schwestern und Pfleger – sowohl im Krankenhaus als auch in der Gemeinde -, Psychiater, Berater, Mitarbeiter von Unfallstationen und Sozialarbeiter wurden ebenfalls als diskriminierend gegenüber psychisch kranken Menschen bezeichnet. Fast ein Drittel der Befragten gab an, dass sie Diskriminierung durch andere medizinische Fachkräfte als Hausärzte erfahren haben.

Die Umfrage ergab, dass Diskriminierung durch Familie und Freunde sowie am Arbeitsplatz und bei der Suche nach einer Beschäftigung weit verbreitet ist.

Zu den Empfehlungen der Stiftung gehören kontinuierliche Schulungen für Hausärzte und anderes Gesundheitspersonal, um ihr Verständnis für psychische Probleme zu verbessern, sowie gezielte Aufklärungsmaßnahmen für Schulkinder, die breite Öffentlichkeit und die Medien.

Pull Yourself Together ist bei der Mental Health Foundation (Tel. 020 7535 7441) zum Preis von £10 erhältlich.

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