Management des Alkoholentzugs

Empfehlung(en)

Bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit sollte ein unterstützter Alkoholentzug als Vorstufe zur Behandlung empfohlen werden.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: NIEDRIG

Benzodiazepine werden als Medikamente der ersten Wahl für das Management des Alkoholentzugs empfohlen, um die Entzugsbeschwerden zu lindern und Krampfanfälle und Delirium zu verhindern. Langwirksame Benzodiazepine sind kürzer wirkenden vorzuziehen, außer bei eingeschränktem Leberstoffwechsel (z. B. bei Leberversagen, älteren Menschen). Dosis und Dauer der Behandlung sollten individuell festgelegt werden, je nach Schwere des Entzugs und dem Vorliegen anderer medizinischer Störungen. Im Allgemeinen sollte die Dauer der Behandlung mit Benzodiazepinen auf die ersten 3 bis 7 Tage nach Absetzen des Alkohols beschränkt werden.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: NIEDRIG

Antipsychotische Medikamente sollten nicht als alleinige Medikamente für die Behandlung des Alkoholentzugs eingesetzt werden.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: NIEDRIG

Benzodiazepine, und nicht Antikonvulsiva, sollten nach einem Alkoholentzugsanfall zur Vorbeugung weiterer Alkoholentzugsanfälle eingesetzt werden.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: LOW

Psychoaktive Medikamente, die zur Behandlung des Alkoholentzugs eingesetzt werden, sollten in kleinen Dosen abgegeben werden oder jede Dosis sollte überwacht werden, um das Risiko eines Missbrauchs zu verringern.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: NIEDRIG

Patienten, bei denen die Gefahr eines schweren Entzugs besteht oder die gleichzeitig schwere körperliche oder psychiatrische Störungen haben oder denen es an angemessener Unterstützung mangelt, sollten vorzugsweise in einer stationären Einrichtung behandelt werden.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: NIEDRIG

Als Teil des Entzugsmanagements sollten alle Patienten orales Thiamin erhalten. Patienten mit hohem Risiko für eine Wernicke-Enzephalopathie (mangelernährt, schwerer Entzug) sollten 3 Tage lang elterliches Thiamin erhalten.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Evidenz: NIEDRIG

Bei Patienten mit Verdacht auf Wernicke-Enzephalopathie sollte parenterales Thiamin zweimal täglich für 5 Tage verabreicht werden.
Stärke der Empfehlung: STARK
Qualität der Beweise: LOW

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