Klinische Empfehlungen für Patienten mit medizinischen Grunderkrankungen: COVID-19

Aktualisiert am 22.7.20

Auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen und der klinischen Erfahrung scheinen ältere Erwachsene und Menschen jeden Alters mit schweren Grunderkrankungen ein höheres Risiko für eine schwere Erkrankung mit COVID-19 zu haben. In einem kürzlich erschienenen Bericht über 7.162 im Labor bestätigte Fälle von COVID-19 in den USA lagen bei 38 % der Patienten und bei 78 % der Patienten, die auf die Intensivstation eingeliefert werden mussten, eine oder mehrere Grunderkrankungen oder Risikofaktoren vor.(1) Bei 1.482 Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, waren die am häufigsten angegebenen Erkrankungen Bluthochdruck (49,7 %), Fettleibigkeit (48,3 %), chronische Lungenerkrankungen (34,6 %), Diabetes (28,3 %) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (27,8 %).(2) Siehe CDC: People with Certain Medical Conditions for more information on underlying conditions and the risk of severe illness from COVID-19.

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High-risk conditions
Other medical conditions that may increase the risk of severe illness
Pregnancy
Clinical recommendations for health care providers

High-risk conditions

In general, the risk for severe illness from COVID-19 increases as you get older. Menschen im Alter von 50 Jahren haben ein höheres Risiko als Menschen im Alter von 40 Jahren, und Menschen im Alter von 60 Jahren haben ein höheres Risiko als Menschen im Alter von 50 Jahren. Acht von 10 Todesfällen durch COVID-19 in den USA wurden bei Erwachsenen im Alter von 85 Jahren und älter gemeldet; siehe CDC: Ältere Erwachsene. Darüber hinaus besteht für Menschen jeden Alters mit bestimmten Grunderkrankungen ein erhöhtes Risiko einer schweren Erkrankung. Dazu gehören u. a.:

  • chronische Nierenerkrankung
  • chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • schwere Herzerkrankungen wie kongestive Herzinsuffizienz, angeborene Herzerkrankungen, Kardiomyopathie, koronare Herzkrankheit und pulmonale Hypertonie
  • Typ-2-Diabetes
  • immunschwächende Erkrankungen wie eine Transplantation fester Organe.
  • Fettleibigkeit, insbesondere ein Body-Mass-Index >30
  • Hämoglobinstörungen wie die Sichelzellkrankheit
  • Kinder, die medizinisch komplex sind (z.B., die neurologische, genetische, oder Stoffwechselstörungen oder angeborene Herzfehler) haben ein höheres Risiko für schwere Erkrankungen durch COVID-19 als andere Kinder

Andere Erkrankungen, die das Risiko einer schweren Erkrankung erhöhen können

  • Asthma (mäßig bis schwer) und andere chronische Lungenerkrankungen wie Mukoviszidose oder Lungenfibrose
  • Zerebrovaskuläre Erkrankungen (beeinträchtigen die Blutgefäße und die Blutversorgung des Gehirns)
  • Bluthochdruck
  • Immunkompromittierende Erkrankungen wie Krebsbehandlungen, Knochenmarktransplantation, Immundefekte, HIV oder AIDS (insbesondere, wenn sie schlecht kontrolliert sind), Verwendung hochdosierter chronischer Steroide oder anderer immununterdrückender Medikamente
  • Neurologische Erkrankungen wie Demenz
  • Lebererkrankungen
  • Rauchen
  • Thalassämie (eine Blutkrankheit)
  • Typ-1-Diabetes

Schwangerschaft

Schwangere Frauen können ein höheres Risiko für schwere Erkrankungen durch COVID-19. Einem MMWR-Bericht des CDC zufolge besteht für schwangere Frauen ein höheres Risiko, aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert zu werden und auf der Intensivstation aufgenommen und mechanisch beatmet werden zu müssen.(3) Das Sterberisiko scheint für schwangere und nicht schwangere Frauen gleich hoch zu sein. Schwangere Frauen sollten über das mögliche Risiko einer schweren Erkrankung durch COVID-19 und über Maßnahmen zur Vermeidung einer Infektion, wie z. B. die Einschränkung des Kontakts mit anderen, beraten werden. Es werden zusätzliche Daten benötigt, um das von COVID-19 ausgehende Risiko für schwangere Frauen besser zu verstehen. Schwangere Beschäftigte im Gesundheitswesen sollten sich an ihre Vorgesetzten und die arbeitsmedizinischen Dienste wenden, um Maßnahmen zu erörtern, die ihre Exposition gegenüber COVID-19-verdächtigen oder -bestätigten Patienten bei Verfahren mit höherem Risiko, wie z. B. aerosolerzeugenden Verfahren, begrenzen; siehe Aerosolerzeugende Verfahren und Patienten mit vermutetem oder bestätigtem COVID-19 (PDF). Weitere Informationen zu COVID-19 und Schwangerschaft finden Sie im American College of Obstetricians and Gynecologists Advisory unter ACOG: Clinical Guidance; Novel Coronavirus 2019 (COVID-19).

Klinische Empfehlungen für Leistungserbringer im Gesundheitswesen

Basierend auf den Daten anderer viraler Atemwegsinfektionen wie Influenza kann COVID-19 zu einer Verschlimmerung chronischer Lungenerkrankungen wie mittelschwerem oder schwerem Asthma oder COPD führen und zu schweren Erkrankungen führen. Bei Patienten mit einer kardiovaskulären Grunderkrankung kann eine COVID-19-Infektion mit einer Schädigung des Herzmuskels und einer Beeinträchtigung der Herzfunktion einhergehen.(4) Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Patienten typische Symptome wie Fieber und Husten aufweisen und daher bei Patienten mit Exazerbationen einer chronischen Herz- oder Lungenerkrankung zunächst kein Verdacht auf COVID-19 geäußert werden sollte.

  • In den folgenden Situationen sollte ein COVID-19-Test in Betracht gezogen werden, auch wenn keine typischen Symptome (Fieber, Husten) vorliegen:
    • Akute dekompensierte Herzinsuffizienz.
    • Akute Exazerbationen von COPD, Mukoviszidose oder IPF.
    • Asthmaexazerbationen.
    • Unwohlsein bei immungeschwächten Patienten, auch wenn es leicht ist.
    • Unwohlsein bei Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren und insbesondere bei Patienten ≥ 85 Jahren.
    • Krankheit bei Patienten, die in Gemeinschaftsunterkünften wie Langzeitpflegeeinrichtungen, Justizvollzugsanstalten und Obdachlosenunterkünften leben.
  • Spezifische Arzneimittelprobleme:
      • Bei Patienten mit Asthma oder COPD sollten Steroide gemäß den klinischen Standardrichtlinien sowohl bei der Behandlung einer chronisch stabilen Erkrankung als auch bei akuten Exazerbationen eingesetzt werden.(5)
      • Bislang gibt es keine Belege dafür, dass Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren (ACE-I) oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) mit verbesserten oder nachteiligen Ergebnissen bei COVID-19 in Verbindung gebracht werden und bei Patienten, denen sie derzeit für Erkrankungen verschrieben werden, bei denen sie bekanntermaßen von Vorteil sind, fortgesetzt werden sollten.(6,7)
    • Patienten mit zugrundeliegenden Risikokrankheiten sollte geraten werden, bei Auftreten von Krankheitssymptomen rasch ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich sozial zu distanzieren.
  • Bei Patienten mit schlecht kontrollierten chronischen Krankheiten (wie Diabetes, HIV) sollte alles getan werden, um die medizinische Therapie zu optimieren.
  • Patienten, die rauchen, sollten nachdrücklich aufgefordert werden, mit dem Rauchen aufzuhören. Besuchen Sie Quitting Tobacco, um mehr über kostenlose Ressourcen zu erfahren, die Minnesotans dabei helfen, mit dem Rauchen, Kauen und Dampfen aufzuhören.
  • Für klinische Fragen zu Patienten mit vermutetem oder bestätigtem COVID-19 ist das COVID-19 Clinical Call Center der CDC rund um die Uhr unter der Nummer 770-488-7100 erreichbar.
  1. MMWR: Preliminary Estimates of the Prevalence of Selected Underlying Health Conditions Among Patients with Coronavirus Disease 2019 – United States, February 12-March 28, 2020
  2. MMWR: Hospitalization Rates and Characteristics of Patients Hospitalized with Laboratory-Confirmed Coronavirus Disease 2019 – COVID-NET, 14 States, March 1-30, 2020
  3. MMWR: Characteristics of Women of Reproductive Age with Laboratory-Confirmed SARS-CoV-2 Infection by Pregnancy Status – United States, January 22-June 7, 2020
  4. Guo T et al. Kardiovaskuläre Implikationen der tödlichen Ergebnisse von Patienten mit Coronavirus-Erkrankung 2019 (COVID-19). JAMA Cardiology, March 27, 2020 doi:10.1001/jamacardio.2020.1017
  5. ACAAI Statement of COVID-19 and Asthma, Allergy and Immune Deficiency Patients – 3-12-20
  6. HFSA/ACC/AHA Statement Addresses Concerns Re: Using RAAS Antagonists in COVID-19
  7. Fosbøl E et al. Association of Angiotensin-Converting Enzyme Inhibitor or Angiotensin Receptor Blocker Use With COVID-19 Diagnosis and Mortality. JAMA 2020;324(2):168-177. Doi:10.1001/jama.2020.11301

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