Jedes Holter-System besteht aus zwei grundlegenden Teilen – der Hardware (Monitor oder Rekorder genannt) zur Aufzeichnung des Signals und der Software zur Überprüfung und Analyse der Aufzeichnung. Moderne Holter-Rekorder können das Signal anzeigen, was für die Überprüfung der Signalqualität sehr nützlich ist. Sehr oft befindet sich auf der Vorderseite auch eine „Patiententaste“, die der Patient in bestimmten Fällen drücken kann, z. B. bei Übelkeit, beim Schlafengehen, bei der Einnahme von Tabletten usw.; in der Aufzeichnung wird dann eine spezielle Markierung angebracht, so dass die Ärzte oder Techniker diese Bereiche bei der Analyse des Signals schnell lokalisieren können.
RekorderBearbeiten
Die Größe des Rekorders ist je nach Hersteller des Geräts unterschiedlich. Die durchschnittlichen Abmessungen heutiger Holter-Monitore betragen etwa 110x70x30 mm, einige sind jedoch nur 61x46x20 mm groß und wiegen 99 g. Die meisten Geräte werden mit zwei AA-Batterien betrieben. Falls die Batterien erschöpft sind, können sie bei einigen Holtern sogar während der Überwachung ausgetauscht werden.
Die meisten Holter überwachen das EKG über nur zwei oder drei Kanäle (Hinweis: je nach Hersteller werden unterschiedlich viele Ableitungen und Ableitsysteme verwendet). Der heutige Trend geht dahin, die Anzahl der Ableitungen zu minimieren, um den Komfort für den Patienten während der Aufzeichnung zu gewährleisten. Obwohl die Aufzeichnung mit zwei/drei Kanälen in der Geschichte der Holter-Überwachung lange Zeit verwendet wurde, sind, wie bereits erwähnt, in letzter Zeit auch 12-Kanal-Holter-Systeme aufgetaucht. Diese Systeme verwenden das klassische Mason-Likar-Ableitungssystem, d. h. sie erzeugen ein Signal im gleichen Format wie beim üblichen Ruhe-EKG und/oder bei der Stresstestmessung. Diese Holter können gelegentlich Informationen liefern, die denen einer EKG-Stresstestuntersuchung ähneln. Sie eignen sich auch für die Analyse von Patienten nach einem Myokardinfarkt. Die Aufzeichnungen dieser 12-Kanal-Monitore haben eine deutlich geringere Auflösung als die eines Standard-12-Kanal-EKGs und liefern in einigen Fällen nachweislich eine irreführende ST-Segment-Darstellung, obwohl einige Geräte die Einstellung einer Abtastfrequenz von bis zu 1000 Hz für spezielle Untersuchungen wie die Erkennung von „Spätpotentialen“ ermöglichen.
Eine weitere Innovation ist die Einbeziehung eines triaxialen Bewegungssensors, der die körperliche Aktivität des Patienten aufzeichnet und bei der Untersuchung und der Softwareverarbeitung drei Bewegungszustände extrahiert: Schlafen, Aufstehen oder Gehen. Einige moderne Geräte sind auch in der Lage, einen gesprochenen Tagebucheintrag des Patienten aufzuzeichnen, der später vom Arzt abgehört werden kann. Diese Daten helfen dem Kardiologen, Ereignisse im Zusammenhang mit der Aktivität und dem Tagebuch des Patienten besser zu erkennen.
AnalysesoftwareBearbeiten
Wenn die Aufzeichnung des EKG-Signals beendet ist (in der Regel nach 24 oder 48 Stunden), obliegt es dem Arzt, die Signalanalyse durchzuführen. Da es extrem zeitaufwendig wäre, ein so langes Signal zu durchforsten, ist in der Software jedes Holter-Geräts ein automatischer Analyseprozess integriert, der automatisch verschiedene Arten von Herzschlägen, Rhythmen usw. bestimmt. Der Erfolg der automatischen Analyse ist jedoch sehr eng mit der Signalqualität verbunden. Die Qualität selbst hängt hauptsächlich von der Anbringung der Elektroden am Körper des Patienten ab. Wenn diese nicht richtig angebracht sind, können elektromagnetische Störungen das EKG-Signal beeinflussen, was zu einer stark verrauschten Aufzeichnung führt. Wenn sich der Patient schnell bewegt, wird die Verzerrung noch größer. Eine solche Aufzeichnung ist dann sehr schwer zu verarbeiten. Neben der Anbringung und Qualität der Elektroden gibt es weitere Faktoren, die die Signalqualität beeinflussen, wie Muskelzittern, Abtastrate und Auflösung des digitalisierten Signals (hochwertige Geräte bieten eine höhere Abtastfrequenz).
Die automatische Analyse liefert dem Arzt in der Regel Informationen über die Herzschlagmorphologie, die Messung der Schlagintervalle, die Herzfrequenzvariabilität, die Rhythmusübersicht und das Patiententagebuch (Momente, in denen der Patient die Patiententaste gedrückt hat). Fortgeschrittene Systeme führen auch eine Spektralanalyse, eine Bewertung der ischämischen Belastung, eine grafische Darstellung der Patientenaktivität oder eine PQ-Segmentanalyse durch. Eine weitere Anforderung ist die Möglichkeit der Erkennung und Analyse von Schrittmacherimpulsen. Diese Fähigkeit kann nützlich sein, wenn der Arzt die korrekte Grundfunktion des Herzschrittmachers überprüfen möchte.