Hirnmetastasen treten am häufigsten bei Menschen mit Lungenkrebs, Brustkrebs und Melanomen, aber auch bei anderen Krebsarten auf. Hirnmetastasen können gleichzeitig mit der primären Krebserkrankung oder später auftreten.
Hirnmetastasen sind in der Regel einzelne Flecken, aber einige Krebsarten können eine Hirnhautentzündung (Schwellung der Hirnhäute) verursachen. Dies ist meist bei Leukämien, Lymphomen oder sehr fortgeschrittenen Formen anderer Krebsarten der Fall. Die Symptome einer krebsbedingten Hirnhautentzündung sind oft schwieriger zu erkennen.
Symptome von Hirnmetastasen
Die Symptome von Hirnmetastasen hängen von der Lage, Größe und Anzahl der Wucherungen im Gehirn oder dem Ausmaß der Schwellung ab. Metastasen können auf bestimmte Bereiche drücken oder dort Schwellungen verursachen, die bestimmte Symptome hervorrufen. Nicht alle Menschen mit einer Hirnmetastase haben Symptome, aber die meisten schon.
Die häufigsten Symptome sind:
- Kopfschmerzen
- Körperteile wie einen Arm oder ein Bein nicht mehr bewegen zu können
- Schlafstörungen
- Gedächtnisprobleme
- Veränderungen der Emotionen oder des Verhaltens einer Person
- Probleme beim Hören, Sehen, oder Schlucken
- Anfälle
- Brechreiz oder Erbrechen
Behandlung von Hirnmetastasen
Steroid-Medikamente wie Dexamethason werden häufig eingesetzt, um die Schwellung im Gehirn um die Metastasen herum zu verringern. Dadurch können die Symptome oft sofort gelindert werden, während die weitere Behandlung geplant wird.
Auch Medikamente gegen Krampfanfälle können eingesetzt werden, wenn ein Patient einen Krampfanfall erlitten hat. Dies kann helfen, weitere Anfälle zu verhindern.
Eine Strahlentherapie wird häufig eingesetzt, um Hirnmetastasen zu behandeln und die Symptome zu kontrollieren. Bei Menschen mit mehreren Hirnmetastasen oder einer krebsbedingten Hirnhautentzündung kann eine Ganzhirnbestrahlung durchgeführt werden. Dies kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und zu verhindern, dass sie sich verschlimmern.
Auch chirurgische Eingriffe werden manchmal zur Behandlung von Hirnmetastasen eingesetzt, vor allem, wenn es nicht mehr als drei Stellen gibt. Bei einigen Patienten kann ein spezielles Verfahren, die stereotaktische Radiochirurgie, eingesetzt werden. Beide Verfahren werden meist von einer Ganzhirnbestrahlung gefolgt, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Chemotherapie ist normalerweise keine Behandlung für Hirnmetastasen, da diese Medikamente nur schwer ins Gehirn gelangen. Bei Menschen mit krebsbedingter Hirnhautentzündung kann die Chemotherapie jedoch direkt in die Flüssigkeit injiziert werden, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Dies kann durch eine Lumbalpunktion (Einstich in den Rücken) oder durch ein so genanntes Ommaya-Reservoir erfolgen.
Ein Ommaya-Reservoir ist eine kuppelförmige Vorrichtung, die unter die Haut des Kopfes gelegt und mit einer Nadel eingeführt wird. Wenn der Patient ein Ommaya-Reservoir hat, kann die Chemotherapie in die Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt, gelangen, ohne dass wiederholte Lumbalpunktionen erforderlich sind.
Für einige Krebsarten gibt es neue Medikamente, die in das Gehirn gelangen können, wenn sie in eine Vene gegeben werden. Ihr Krebsteam wird Sie darüber informieren, ob diese Behandlung für Sie in Frage kommt.