Fakten über Komodowarane

Komodowarane sind die größten lebenden Echsen der Welt. Sie zeichnen sich durch ihre enorme Größe, ihre flachen Köpfe, ihre gebogenen Beine und ihre langen, dicken Schwänze aus. Der Name stammt von Gerüchten, dass auf der indonesischen Insel Komodo ein drachenähnliches Wesen lebte. Nach Angaben des Zoos von San Diego hatte bis 1912 kein westlicher Wissenschaftler einen Komodowaran gesehen. Die Einheimischen nennen sie „ora“ oder „Landkrokodil“.

Größe & Merkmale

Die durchschnittliche Größe eines männlichen Komodowarans beträgt nach Angaben des Smithsonian National Zoological Park 8 bis 9 Fuß und etwa 200 Pfund, aber sie können eine beachtliche Länge von 3 Metern (10 Fuß) erreichen. Weibchen werden bis zu 1,8 m (6 Fuß) groß.

Komodos gibt es in einer Vielzahl von Farben, darunter blau, orange, grün und grau. Ihre Haut ist rau und widerstandsfähig und mit knöchernen Platten, den sogenannten Osteodermen, verstärkt. Sie haben lange Krallen und einen großen, muskulösen Schwanz.

Komodos haben ein gutes Sehvermögen; laut dem Smithsonian Zoo können sie Objekte in einer Entfernung von bis zu 300 m (985 Fuß) sehen. Sie sind auch sehr schnell. Sie können kurzzeitig bis zu 20 km/h schnell laufen, bevorzugen aber die heimliche Jagd – sie warten stundenlang, bis ihre Beute ihren Weg kreuzt.

Ihr Geruchssinn ist jedoch ihr wichtigster Nahrungsdetektor. Nach Angaben des Smithsonian Zoo benutzen Komodowarane wie Schlangen ihre gegabelten Zungen, um die Luft zu sondieren, und berühren dann mit der Zunge das Dach ihres Mundes, wo spezielle Organe die in der Luft befindlichen Moleküle analysieren. Wenn die linke Zungenspitze einen konzentrierteren „Geruch“ hat, weiß der Drache, dass sich seine Beute von links nähert.

Lebensraum

Komodos sind sehr selten und kommen in freier Wildbahn nur auf fünf Inseln vor: den Kleinen Sunda-Inseln Komodo, Rinca, Gili Montang und Gili Dasami – alle im Komodo-Nationalpark – und der Insel Flores, wo der Komodo frei umherstreift.

Der Lebensraum der Eidechse reicht von einem tropischen Trockenwald über eine Savanne bis hin zu einem sommerlichen Monsunwald. Egal, wo sie leben, der Komodo mag extreme Hitze. Auf den indonesischen Inseln herrschen normalerweise Temperaturen von 35 Grad Celsius und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit, so der San Diego Zoo.

Komodos haben ein zweckmäßiges Zuhause. Um sich nachts warm zu halten, bauen oder finden sie Höhlen, in denen sie sich einnisten. Tagsüber bleiben sie in der gleichen Höhle kühl.

Ernährung

Komodowarane sind Fleischfresser, das heißt, sie fressen Fleisch. Sie sind so wilde Jäger, dass sie sehr große Beutetiere wie große Wasserbüffel, Rehe, Aas, Schweine und sogar Menschen fressen können. Sie fressen auch kleinere Drachen. Laut National Geographic können sie 80 Prozent ihres Körpergewichts auf einmal verschlingen.

Der Komodo hat eine einzigartige Methode, seine Beute zu töten. Zuerst springt er auf und stößt die Beute mit seinen riesigen Füßen um. Dann benutzt er seine scharfen, gezackten Zähne – die denen eines Hais sehr ähnlich sind – um seine Beute zu zerfetzen. Wenn die Beute entkommt, stirbt sie innerhalb von 24 Stunden an einer Blutvergiftung, da der Speichel des Komodo 50 Bakterienstämme enthält, wie National Geographic berichtet. Dank seines fantastischen Geruchssinns findet der Komodo das tote Tier und beendet seine Mahlzeit.

Nach Angaben des Zoos von San Diego deuten neuere Forschungen zwar darauf hin, dass Komodowarane aufgrund ihres Speichels giftig sind, doch sind weitere Studien erforderlich, bevor eine solche Schlussfolgerung gezogen werden kann.

Komodowaran-Babys (Bildnachweis: Tad Motoyama/Los Angeles Zoo)

Nachwuchs

Komodowarane sind außerhalb der Paarungszeit im Allgemeinen Einzelgänger. Die Männchen bewahren und verteidigen ihr Revier und patrouillieren bis zu 2 km pro Tag. Komodowarane paaren sich zwischen Mai und August, und die Weibchen legen im September jeweils etwa 30 Eier.

Komodowaran-Mütter bauen auch Locknester, um Raubtiere zu verwirren und ihre Eier zu schützen. Dann bebrütet sie die grapefruitgroßen Eier etwa drei Monate lang. Diese Gruppe von Eiern nennt man ein Gelege.

Weibliche Komodowarane können Jungfrauengeburten haben. Das bedeutet, dass sie kein Männchen brauchen, um ein Ei zu befruchten, damit es schlüpfen kann. Die Erzeugung von Nachkommen ohne die Hilfe des anderen Geschlechts wird als ungeschlechtliche Fortpflanzung bezeichnet. Komodowarane können sich sowohl sexuell als auch ungeschlechtlich fortpflanzen.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich Eltern um frisch geschlüpfte Komodos kümmern, so der Smithsonian Zoo. Bei der Geburt sind die Jungdrachen nur 30 Zentimeter lang. Sobald sie geschlüpft sind, laufen die Jungen weg und klettern auf Bäume, um nicht von ihrer Mutter oder anderen Komodos gefressen zu werden. Wenn sie 4 Jahre alt und etwa 1,2 m groß sind, kommen die jungen Komodos herunter und leben auf dem Boden, so der San Diego Zoo. Diejenigen, die überleben, können sich auf ein langes Leben freuen. Ein Komodo kann mehr als 30 Jahre alt werden.

Klassifizierung/Taxonomie

Komodowarane sind eine Art von Waranen, große Reptilien, die in Afrika und ganz Asien vorkommen. Die Taxonomie der Komodowarane ist nach dem Integrated Taxonomic Information System (ITIS):

  • Kingdom: Animalia
  • Unterlebewesen: Bilateria
  • Infrakingdom: Deuterostomia
  • Stamm: Chordata
  • Unterstamm: Vertebrata
  • Unterstamm: Gnathostomata
  • Überklasse: Tetrapoda
  • Klasse: Reptilia
  • Ordnung: Squamata
  • Unterordnung: Autarchoglossa
  • Familie: Varanidae
  • Gattung &Arten: Varanus komodoensis

Schutzstatus

(Bildnachweis: Dreamstime.)

Nach der Roten Liste der bedrohten Arten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist der Komodowaran zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber er gilt als gefährdet. Die World Animal Foundation schätzt die Zahl der Komodos in freier Wildbahn auf 6.000. Diese Population verteilt sich auf die Inseln: 1.700 auf Komodo, 1.300 auf Rinca, 100 auf Gili Motang und etwa 2.000 auf Flores. Sie stehen im Komodo-Nationalpark unter Schutz.

Komodowarane schlüpften 1992 im Smithsonian Zoo zum ersten Mal außerhalb Indonesiens, heißt es in einem Informationsblatt des Zoos. Der Zoo berichtet, dass vier Gelege geschlüpft sind und 55 Nachkommen jetzt in mehr als 30 Zoos auf der ganzen Welt leben.

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