Hintergrund: Die periphere Neuromodulation wird häufig zur Behandlung chronischer neuropathischer Schmerzen eingesetzt. Die perkutane elektrische Nervenstimulation (PENS) wird im Allgemeinen mit mehreren Sonden gleichzeitig und mit wiederholten Behandlungen eingesetzt.
Zielsetzungen: Evaluierung der kurz- und langfristigen Wirksamkeit einer PENS-Behandlung mit einer einzigen Sonde und einem einzigen Schuss.
Studiendesign: Multizentrische, prospektive, beobachtende Studie.
Setting: Vier italienische Schmerztherapiezentren.
Methoden: Einschlusskriterien waren Alter = 18 und = 80 Jahre, Vorhandensein von schweren peripheren neuropathischen Schmerzen, die länger als 3 Monate andauern, lokalisiert sind und auf pharmakologische Therapien nicht ansprechen. Ausgeschlossen wurden Patienten mit Infektionen, Koagulopathien, psychiatrischen Störungen, Herzschrittmachern oder implantierbaren Herzdefibrillatoren.
Patienten: Sechsundsiebzig Patienten (47 Frauen, 29 Männer), Durchschnittsalter 62 ± 14 Jahre, die an Neuralgien litten (21 Herpes-Zoster-Infektionen, 31 Kausalgien, 24 postoperative Schmerzen) wurden in die Studie aufgenommen.
Intervention: Nach Lokalisierung des Triggerpunkts und/oder des allodynischen/hyperalgetischen Bereichs wurde eine PENS-Therapie mit einer einzigen perkutan getunnelten 21-Gauge-Leitungssonde und einem Neurostimulatorgerät durchgeführt.
Messung: Die numerische Bewertungsskala (NRS) und die Skala für neuropathische Schmerzen (NPS) wurden zu Beginn der Behandlung, 60 Minuten nach der PENS-Behandlung, nach einer Woche, nach einem, nach drei und nach sechs Monaten bewertet; das wahrgenommene Gesundheitsergebnis wurde mit dem Euroqol-5-Dimension (EQ-5D)-Fragebogen zu Beginn und nach sechs Monaten gemessen. Über unerwünschte Ereignisse und die Patientenzufriedenheit wurde berichtet.
Ergebnisse: NRS und NPS nahmen nach 60 Minuten signifikant ab, und die Abnahme blieb bei der Nachuntersuchung konstant. Der EQ-5D stieg im Vergleich zum Ausgangswert signifikant an. Zwei nicht klinisch signifikante unerwünschte Ereignisse (eine kontralaterale Dysästhesie und ein selbstauflösendes Hämatom) wurden beobachtet.
Einschränkungen: Kleine Stichprobengröße und nicht-randomisierte Beobachtungsstudie; hohe Prävalenz von postherpetischen und okzipitalen Neuralgien.
Schlussfolgerung: Die PENS-Therapie führte zu einer signifikanten und lang anhaltenden Schmerzlinderung bei chronischen peripheren neuropathischen Schmerzen unterschiedlicher Ätiologie. Die vorliegende Studie bestätigt die Durchführbarkeit, Sicherheit und Wiederholbarkeit dieser minimal invasiven Technik.