Hintergrund: Harnwegsinfektionen (UTI) werden häufig in Hausarztpraxen festgestellt. In der vorliegenden Studie sollte die Zuverlässigkeit eines Leukozytenesterase-Urintests zum Nachweis von Harnwegsinfektionen untersucht werden.
Zielsetzung: Vergleich der Leistung und Zuverlässigkeit der Leukozytenesterase-Peilstaburinanalyse mit der mikroskopischen Untersuchung zum Nachweis von klinisch vermuteten Harnwegsinfektionen.
Material und Methode: Es wurde eine retrospektive deskriptive Studie an 109 Patienten durchgeführt, die zwischen November 2010 und Juli 2011 mit einem klinischen Verdacht auf eine Harnwegsinfektion die Ambulanz aufsuchten. Die Probanden waren Patienten im Alter von 15 Jahren und älter, unabhängig vom Geschlecht. Es wurde ein Dipstick-Test (Combur-Test Mstrip, Roche) verwendet. Alle Dipstick-positiven Proben wurden einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen und eine Urinkultur wurde als Goldstandard verwendet. Sensitivität, Spezifität und prädiktive Werte wurden für den Peilstabtest (Leukozytenesterase) im Vergleich zur mikroskopischen Untersuchung analysiert. Die statistische Analyse wurde mit dem t-Test durchgeführt.
Ergebnisse: Die Sensitivität des Leukozyten-Esterase-Tests und des kombinierten Leukozyten-Esterase- und Nitrit-Tests betrug 63,6 % bzw. 66,7 %. Das Vorhandensein einer Pyurie zeigte die höchste Sensitivität (95,6%) und Spezifität (60,9%) für eine positive Urinkultur im Vergleich zum Dipstick-Test. Die statistische Analyse ergab eine signifikante Korrelation zwischen dem Peilstabtest (Leukozytenesterase) und der mikroskopischen Untersuchung (p< 0. 001).
Schlussfolgerung: Pyurie kann aufgrund ihrer signifikanten Inzidenz zum Nachweis von Harnwegsinfektionen anstelle einer Urinkultur verwendet werden. In der vorliegenden Studie hatte das Vorhandensein von Pyurie eine höhere Spezifität (60,9 %) als der Test mit dem Peilstab (44,2 %). Die signifikant positiven Ergebnisse des Peilstabtests und der Pyurie machen jedoch den kombinierten Test nützlicher als den Einzeltest, und es besteht eine statistisch signifikante Korrelation zwischen dem Peilstabtest (Leukozytenesterase) und der mikroskopischen Untersuchung (p< 0,001). Daher kann der Peilstabtest (Leukozytenesterase) als diagnostisches Hilfsmittel bei der Erkennung von Harnwegsinfektionen verwendet werden.