Wussten Sie, dass Musik Sie und Ihr Baby klüger und glücklicher machen kann?
Carlota Nelson, Regisseurin des Dokumentarfilms „Brain Matters“, erklärt die wissenschaftlichen Hintergründe, warum Musik dem jungen Verstand gut tut.
Wir haben schon immer gewusst, dass Musik eine starke, transformierende und verbindende Wirkung auf Menschen hat. Aber erst jetzt wissen wir, dass Musik zu einem besseren Gedächtnis und besseren kognitiven Fähigkeiten beiträgt.
Das liegt daran, dass das Hören und Spielen von Musik Veränderungen im Gehirn bewirkt. Außerdem können beide Aktivitäten eine gesunde Dosis Endorphine, das so genannte „Glückshormon“, freisetzen.
Was passiert, wenn Babys Musik hören
Neurowissenschaftler, die die Gehirne von Babys untersuchen, sagen, dass Musik auch für Babys lang anhaltende Vorteile hat.
Musik macht einen großen Unterschied für das Gehirn von Babys. In einer Studie des Institute of Learning and Brain Sciences wurde festgestellt, dass die auditorischen und präfrontalen Kortexe von Babys nach dem Hören von Musik anders aussehen. Das sind die Hirnregionen, die für die Verarbeitung von Musik und Sprache zuständig sind.
Nicht nur das: Wenn kleine Kinder mit anderen interagieren, hat sich gezeigt, dass sich die positiven Auswirkungen des Musikhörens auch auf Persönlichkeitsmerkmale wie Hilfsbereitschaft und Kooperationsbereitschaft erstrecken.
Musik hören vs. Musik spielen
Während sich das Musikhören auf das Gehirn auswirkt, ist das Musizieren noch wirkungsvoller. Das liegt daran, dass das Musizieren feinmotorische Fähigkeiten (z. B. das Greifen und Drücken von Gegenständen), sprachliche und mathematische Präzision und Kreativität erfordert ─ dabei werden mehrere Hirnregionen aktiviert.
Diese Fähigkeiten zu nutzen bedeutet, die Brücke zwischen den beiden Gehirnhälften zu entwickeln, die es ermöglicht, dass Botschaften schneller und auf verschiedenen Wegen durch das Gehirn gelangen.
Von der Forschung in die Praxis
Wenn all diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in unsere Haushalte und Frühförderzentren übertragen werden, und sei es auch nur in kleinen Dosen, werden unsere Kinder klüger. „Wir sehen eine Auswirkung auf die Lese- und Schreibfähigkeit, das Rechnen, die körperliche Entwicklung, die grobmotorische Koordination, die Feinmotorik sowie die soziale und emotionale Entwicklung“, sagt Graham Welsh, ein britischer Neurowissenschaftler, der die Auswirkungen von Musik auf die Gehirne von Kleinkindern untersucht.
„Die Schulen haben leicht das Gefühl, dass sie sich auf die Lese-, Schreib- und Rechenfertigkeiten konzentrieren müssen, weil dies die Ergebnisse sind, nach denen sie beurteilt werden. Aber Musik kann einem Kind auf eine Art und Weise den Weg zum Lernen öffnen, wie es nichts anderes kann. Sie stärkt das Selbstvertrauen und die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder und kann ihre mathematischen Leistungen verbessern, wenn sie in die Schule kommen.“
Die Vorteile von Musik für Ihr Kind
Wenn kleine Kinder mit Musik in Berührung kommen, verändert sich ihr Gehirn. Neben anderen Vorteilen kann Musik:
- Die Stimmung verbessern und junge Kinder stärken, indem sie den Stresspegel senken. Selbst das Hören von trauriger Musik kann dank ihrer kathartischen Kraft gut sein und es Kindern erleichtern, mit ihren Gefühlen in Kontakt zu kommen.
- Stimulieren Sie die Bildung von Gehirnchemikalien wie Dopamin und Oxytocin. Wenn diese freigesetzt werden, werden Kinder ermutigt, Spielzeug zu teilen, Empathie zu zeigen und anderen zu vertrauen.
- Steigert die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität.
- Verbessert das Lernen und die Noten.
- Entwickelt die räumliche Intelligenz – und legt damit den Grundstein für das Interesse an Mathematik, Technik, Informatik und Architektur.
- Verbesserung von Wortschatz und Kreativität.
Die Vorteile der Musik können in vielen Formen erlebt werden. Hören Sie sich ein Lied an, spielen Sie ein Instrument oder nehmen Sie irgendetwas aus dem Klassenzimmer oder von zu Hause mit und machen Sie damit Musik! Jetzt, da wir die Wissenschaft der Musik kennen, ist es an der Zeit, die ersten Jahre der Kinder mit Musik zu untermalen.
Carlota Nelson ist die Autorin und Regisseurin von Brain Matters, einem bahnbrechenden Dokumentarfilm über die frühe Gehirnentwicklung bei Kindern. Bevor die Dreharbeiten begannen, verbrachte Carlota Nelson acht Monate damit, die frühkindliche Entwicklung mit den weltweit führenden Neurowissenschaftlern und Mitgliedern der frühkindlichen Entwicklungsgemeinschaft zu untersuchen. Um mehr über den Film zu erfahren, besuchen Sie bitte www.brainmattersfilm.com.